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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 104

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 104 - Zahnen ab und setze statt ihrer das Kreuzzeichen darauf, so wirst du deinen Feind überwinden." Der Kaiser gehorchte und siegte. 3. Die christliche Kirche im römischen Reiche, von dieser Seit an war Konstantin ein eifriger Beschützer der Christen (324). & unterstützte sie, wo er nur konnte, und überall wurden ihnen Kirchen erbaut. Den Kaisersitz verlegte er von Rom nach der Stadt Byzanz am Schwarzen Meere, die ihm zu (Ehren Konstantinopel, d. i-Konstantinsstadt, genannt wurde. Gegen diese neue Hauptstadt verlor das alte Rom immer mehr an Glanz und Macht. Des Kaisers Mutter, die fromme Helöna, reiste nach dem Heiligen Lande und lieft an dem ©rte, wo man die Grabstätte Jesu vermutete, die schöne Kirche erbauen, die noch jetzt steht. Die Heiden gerieten immer mehr in Verachtung, und die Christen wurden geehrt, Aber diese (Ehren waren vielen Christen zum Schaben. Manche lernten Pracht und Ansehen lieb haben und vergaßen darüber die christlichen Tugenden, viele Heiden, die sich taufen ließen, nahmen oft nur ganz äußerlich den christlichen Glauben an, ohne an eine rechte Bekehrung und (Erneuerung des Herzens zu denken. So kam mit dem äußern Glanze auch viel unlauteres Wesen in die Kirche. Selbst der Kaiser Konstantin verübte als Christ noch manche Taten der Grausamkeit. Aber dennoch bleibt es sein Verdienst, daß sich das ganze Römerreich in ein christliches Reich verwandelte. — Ruch die folgenden römischen Kaiser bekannten sich zuin Christentum und beförderten seine Ausbreitung. Nur einer, Julian der Abtrünnige, suchte das Heidentum wieder emporzubringen. Aber sein Bemühen war umsonst. Nur in abgelegnen Gegenden, in unfruef)^ baren Steppen und Heiden dauerte der Götzendienst noch eine U)^e unter dem rohen Volke fort, woher der Harne Heidentum kommt- 48. Die Einrichtung der christlichen Kirche. 1. Die Bischöfe und der Papst. Mit der Ausbreitung und Macht 6er Kirche stieg auch die Macht und das Ansehen der Männer, die den einzelnen Gemeinden als Hirten und Leiter vorstanden. 3ur Seit der Apostel nannte man sie Presbyter, d.h. Alteste, oder auch Bischofe, d. h. Aufseher. Die Gewalt dieser Bischöfe wurde immer größer. Besonders erlangten sie in den Hauptstädten des rötn*' sehen Reiches, in Rom, Konstantinopel, Antiochta, Alexandria usw. ein hohes Ansehen. Über alle aber wußten sich die Bischöfe von Roin emporzuschwingen, weil sie als Nachfolger des Apostels Petrus galten-Ja, es kam allmählich dahin, daß der römische Bischof als das Haupt der gesamten Christenheit betrachtet und durch den Namen Papst'

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 190

1918 - Leipzig : Voigtländer
Stelle eingenommen hatte, war er vor allem darauf bedacht, seine eigne Macht zu befestigen, Ais er nach der Vorschrift des Gesetzes nach Ablauf von vier Jahren von seiner Würde hätte zurücktreten müssen, wagte er plötzlich einen sogenannten Staatsstreich (2. Dezember 1851). (Er hob die von ihm beschworene republikanische Verfassung auf, trieb die Nationalversammlung auseinander und schickte seine Hauptgegner, darunter die angesehensten Männer, ins Gefängnis oder in die Verbannung. Dann lieft er sich durch eine neue Volkswahl unter dem Hamen eines Prinz-Präsidenten auf zehn Jahre zum Oberhaupte des Staates erheben. Die Republik war jetzt nur noch ein leerer Schein; es gelang dem ehrgeizigen Manne, sie schon nach Jahresfrist ganz zu beseitigen und sich Zum Kaiserde r Franzosen zu machen. (Er wollte das Kaisertum des ersten Napoleon fortsetzen und tat, als ob dies gar nicht aufgehört hätte. Den in Österreich in jungen Jahren gestorbenen Sohn Napoleons 1. nannte er Napoleon 11.; sich selbst aber Napoleon lh* 3. Das zweite Kaiserreich. Nun war das Ziel seines (Es)** geizes erreicht. Um die unruhigen Franzosen mit seiner Alleinherrschaft zu versöhnen, suchte er ihrer Ruhmsucht Genüge zu tun-Überall führte er Krieg: gegen Nußland (Krimkrieg, 1853—55), gegen China (1855), gegen Österreich im Bunde mit Italien (1859; s. o.), gegen Mexiko (1865—67). Fast in allen diesen Seid-Zügen waren die Franzosen siegreich, freilich meist mit Hilfe von Verbündeten. Ces schien eine Zeitlang wirklich, als ob Napoleon seine Herrschaft in Frankreich dauernd befestigen würde, zumal es unter seiner Regierung den meisten Bürgern gut ging. Allein sie ertrugen doch nicht den Verlust ihrer Freiheit. Ommer mehr Feinde erhoben sich in wort und Schrift gegen den Kaiser. Da wagte dieser den verzweifelten Versuch, durch eine große kriegerische Unternehmung seinen Thron zu befestigen, und bereitete sich zu einem Kriege mit dem 3u Macht und (Ehren aufgestiegnen Preußen vor. Darin befand er sich allerdings ganz in Übereinstimmung mit seinem ruhmbegierigen Volke* 82. Der Französische Krieg 1870—1871. 1. Anfang des Krieges. Den Kriegen von 1864 und 1866 sollten, so hoffte König Wilhelm, glückliche Friedensjahre folgen-Allein Preußens Emporsteigen hatte Neider und Feinde rege gemacht-Besonders das französische Volk begehrte laut „Rache für Sadowa > gleich als wäre durch Preußens Sieg bei Königgrätz der Ruhm der

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 99

1918 - Leipzig : Voigtländer
1 - 99 — £ajar. Aber seine Mörder erreichten nicht, was sie erstrebten. Dos römische Volk war so uneinig, daß es sich nicht mehr selber regieren konnte: es bedurfte eines Herrschers. Alsbald traten wieder ^rgeizige Männer hervor, die eifrig nach solcher Herrschaft trachteten. Unter ihnen befand sich auch der junge Gctavianus, der Schwester« en&el Cäsars, den dieser zu seinem Erben eingesetzt Hatte. Durch große Schlauheit und Freigebigkeit wußte er sich die Gunst des Volkes zu erwerben und allmählich eine Macht zu gewinnen, die ihn seinen Nebenbuhlern überlegen machte. Abermals kam es zu heftigen Kämpfen, blutigem Bürgerkriege, und viele Jahre hindurch herrschte die größte Anordnung und Verwirrung im Staate. Namentlich hatte (Dctavian toit Antonius zu Kämpfen, der das Morgenland verwaltete und am fy)fe der Königin Kleop atra von Ägypten ein schwelgerisches Leben fährte. Endlich errang Gctavianus den entscheidenden Sieg bei Rctiunt föl). Hntonius tötete sich selbst, und auch Kleopatra, dieimtriumph-3uge als (Befangene nach Rom gebracht werden sollte, starb an dem ®i|te einer Schlange, von der sie sich hatte beißen lassen. Gctavianus "and nun da als Alleinherrscher des ganzen römischen Reiches, hinfort führte er den Namen Augustu§, d. H. der (Erhabene; auch ginnte er sich nach seinem Großoheim Cäsar, woher unser löort Kaiser kommt, ein Titel, der noch jetzt die höchsten Herrscher bezeichnet. So wurde Hont — im Jahre 30 vor Christi Geburt — ein Kaiserreich. 480 Jahre hatte die Republik bestanden. 45. Die römischen Kaiser. Das Christentum. t. Der Kaffer Rugustus. Als in Rom die Herrschaft der Kaiser aufkam, hatte das Reich eine ungeheure Ausdehnung erlangt jj- Karte Iv). Es erstreckte sich vom Atlantischen Gzean bis zum Euphratstrom in Asien und von der Donau und dem Rhein bis zu der ^ikanischen Wüste. Die Zahl seiner Einwohner betrug etwa 120 Millionen. Über dieses gewaltige Reich herrschte nun Augustus als *%r Kaiser. Durch Milde und Klugheit wußte er das Volk an seine Herrschaft zu gewöhnen. 3m Innern des Reiches hielt er den Frieden jj^frecht, so daß nach den Schrecken der wilden Bürgerkriege wieder Ordnung und Sicherheit eintrat. Die Stadt Rom ließ der Kaiser durch prächtige Marmorbauten verschönern. Aller Glanz und aller Reich* m der Welt war dort vereinigt. Aber mit dem äußern Glanze war *uch das innere verderben furchtbar gestiegen. Abscheuliche Laster herrschten in allen Ständen; kein Gesetz, keine Strafe vermochte ihnen ' 7*

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 61 — Bayern zum Kaiser wählte. Beide wurden gekrönt; keiner wollte nachgeben. Rcht Jahre lang kämpften sie gegeneinander um die Alleinherrschaft. Endlich kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Mühldorf (1322), in der Friedrich der Schöne gefangen wurde. Ludwig — so wird erzählt — siegte durch die Kriegskunst seines erfahrenen Zeldhauptmannes Schtoeppermann. Die ganze Gegend, in der die Schlacht getobt hatte, war verwüstet; nichts als ein Korb voll (Eier wurde aufgefunden, die dem Kaiser Ludwig und seinen Begleitern zur Stillung des Hungers dienen sollten. Ludwig zählte die (Eier und fand, daß ihrer nur eins mehr waren, als Ritter umherstanden. Da nahm er selbst ein (Ei und gebot, die übrigen auszuteilen, indem er rief: „Jedem ein (Ei, dem frommen Schtveppermann zwei!" Der alte Kriegsheld hielt dies ehrende Wort seines Kaisers so wert, daß er verordnete, es ihm dereinst auf den Grabstein zu setzen. 3. Deutsche Treue. Ludwig hatte jedoch durch seinen Steg noch nicht alles gewonnen. Zwar hielt er seinen Gegner Friedrich auf einem festen Schlosse in haft; aber Friedrichs Anhänger setzten den Krieg gegen ihn fort, und der Papst, der den Österreicher begünstigte, belegte Ludwig mit dem Banne. Da dachte Ludwig: „Xdas nützt mir Friedrichs Gefangenschaft? Ich will mich mit ihm aussöhnen, damit des Haders ein (Ende werde." Und er ritt eines Tages nach dem Schlosse, wo Friedrich gefangen saß, und sprach zu ihm: „wenn du versprichst, der Kaiserkrone zu entsagen und deine Anhänger zu bewegen, daß sie vom Kriege gegen mich ablassen, so schenke ich dir die Freiheit. Kannst du den Frieden nicht bewirken, so kehrst du in die Gefangenschaft zurück." Friedrich gab das versprechen und ward aus der haft entlassen. Hls er aber zu den Seinen heimgekehrt war, wollte sein stolzer Bruder den Frieden mit dem Kaiser Ludwig nicht annehmen. Da gedachte Friedrich seines Wortes und kehrte in die Gefangenschaft zurück, von solcher Treue wurde Ludwig tief gerührt. „Komm," rief er, „edler Fürst, sei mein Bruder und teile mit mir die Regierung des Reiches!" So lebten sie von Stund an wie Brüder beisammen, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Regierungsgeschäfte und behütete das Land. 27. Kaiser Sigismunb und die yusfiten. 1. Die Goldene Bulle (1356). Weil unter den deutschen Fürsten oft Streit entstand, wer von ihnen berechtigt sei, an der Wahl des Kaisers teilzunehmen, gab der Nachfolger Ludwigs von Bayern, Kaiser

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 142

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 142 — leiben. Viesen Raub verteilte, dem Scheine nach, der Reichstag zu Regensburg (1803), in Wirklichkeit Bonaparte, um dessen Gunst die deutschen $ürsten in Paris bettelten. So hörten 112 deutsche „Staaten" auf zu bestehen. Um sie war es nicht schade. Rber daß diese traurige Kleinstaaterei noch trauriger enden konnte, und daß man sich dieses Endes damals in Deutschland nicht schämte, mar ein Zeichen tiefen Verfalls. Deutschland sollte aber noch mehr erniedrigt werden, ehe es wieder zum Bewußtsein seiner Stärke und (Ehre kam. 62. Kaiser Napoleon I. und die Auflösung des Deutschen Reiches. 1. Bonapartes Maiferftrisnung (1804). Bonaparteroarmm der Beherrscher des mächtigsten Reiches in (Europa. Um den Herrschern anderer Länder gleich zu stehen, ließ er sich, nachdem er fünf Jahre die Konsulwürde bekleidet hatte, als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen..Der Papst mußte eigens von Rom nach Paris kommen, ihn salben und die Krone segnen, die er sich ’auf das Haupt setzte. So hatte die Republik nach kurzem Bestände ifjr Ende gefunden; in Frankreich, das vor zwölf Jahren den Thron seiner Könige umgestürzt hatte, war ein neuer Thron aufgerichtet, den der Sohn eines Advokaten einnahm. Der glanzvollste Hofstaat sollte diesen Thron verherrlichen. Des Kaisers Brüder und Schwestern wurden zu Prinzen und Prinzessinnen erhoben, seine tüchtigsten Generäle zu Marschällen ernannt, seine obersten Beamten mit stolzen Titeln geschmückt. Und da die Kaiserkrone dem Gewaltigen noch nicht genügte, vereinigte er damit bald noch eine zweite Krone. (Er schuf aus dem eroberten Italien ein neues Königreich und machte sich zum König von Italien. 2. Die Dreikaiserschlachl bei Austerlitz (1805). Durch den Besitz so großer Macht wurde Napoleon immer gewalttätiger. Fürsten und Völker behandelte er mit empörender Willkür. Da schlossen (England, Österreich und Rußland ein Bündnis gegen ihn. Sogleich setzte Napoleon ein starkes Heer in Bewegung, überschritt den Rhein, drang durch Süddeutschland rasch bis Wien vor und rückte in die Kaiserstabt ein. Dann wandte er sich gegen Norden nach Mähren, wo der Kaiser Alexander von Rußland sein Heer mit dem österreichischen unter dem Kaiser Franz vereinigt hatte. Bei Austerlitz unweit Brünn kam es am ersten Jahrestag der Kaiser Krönung

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 111

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 111 — züchtigen." Mit ganz unbeschränkter Macht beherrschte er mm den Staat. Aber endlich wurde er der blutigen Herrschaft überdrüssig. Er legte freiwillig seine Gewalt nieder und zog sich auf sein Landgut zurück. Dort praßte er noch eine kurze Zeit, dann raffte ihn eine Krankheit plötzlich hinweg. 53» Cäsar und Pompejus. Untergang des römischen Freistaates. 1. Pompejus. Unter den Anhängern Sullas befand sich ein Mann, der sich durch glückliche Kriegstaten bald einen berühmten Namen erwarb. Er hieß Pompejus. Wo er das Heer befehligte, da war es siegreich. Besonders in Asien machte er die glänzendsten Eroberungen. Fünfzehn Reiche unterwarf er den Römern, unter ihnen auch das jüdische Land, das unter römische Landpfleger gestellt wurde und den Römern Zins zahlen mußte. Kein Wunder, daß ihm diese Taten das höchste Ansehen verschafften: er führte den Ehrennamen der „Große" und schien zu der gleichen Macht emporzusteigen, die Sulla besessen hatte. Rur einer konnte ihm die Herrschaft streitig machen. Das war Julius Cäsar. 2. Der junge Cäsar. Einen größern Mann als Cäsar hat Rom nicht hervorgebracht. Früh war sein Sinn aus hohen Ruhm und außerordentliche Taten gerichtet. Kaum zum Jünglinge herangewachsen, dachte er nicht schlechter von sich, als von denen, die er die höchsten Stellen bekleiden sah. Weil er der Partei des Marius angehörte, ward er von Sulla verfolgt. Nur die Fürbitte der angesehensten Männer vermochte ihm das Leben zu retten. Als ihn Sulla losgab, sprach er das merkwürdige Wort: „Fürwahr, in dem jungen Manne steckt mehr als ein Marius!" 3. Cäsar unter den Seeräubern. Bald darauf machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um sich dort bei einem berühmten Lehrer in der Redekunst auszubilden. Unterwegs nahmen Seeräuber sein Schiff, und da sie ihn für einen vornehmen Mann hielten, forderten sie looooo Mark Lösegeld von ihm. „Was," rief Cäsar, „für einen Mann, wie ich bin, fordert ihr nicht mehr? Doppelt so viel sollt ihr haben." Und er schickte feine Begleiter aus, das Geld zusammen zu bringen. Während der Fahrt benahm er sich nicht als Gefangner, sondern^ als Herr der Seeräuber. Wenn er fchlafen wollte, befahl er ihnen, stille zu fein. Manchmal machte er sich den Scherz, ihnen Gedichte vorzulesen, die er gemacht hatte, und wenn sie diese nicht lobten,

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 115 — Bürgerkriege, und viele Jahre hindurch herrschte die größte Unordnung und Verwirrung im Staate. Namentlich hatte Octavian mit Antonius zu kämpfen, der das Morgenland verwaltete und am Hofe der Königin Kleopätra von Ägypten ein schwelgerisches Leben führte. Endlich errang Octavianus den entscheidenden Sieg bei Actium (31). Antonius tötete sich selbst, und auch Kleopatra, die im Triumphzuge als Gefangene nach Rom gebracht werden sollte, starb an dem Gifte einer Schlange, von der sie sich hatte beißen taffen. Octavianus stand nun da als Alleinherrscher des ganzen römischen Reiches. Hinfort führte er den Namen A u g u st u s, d. h. der Erhabene; auch nannte er sich nach seinem Großoheim Cäsar, woher unser Wort Kaiser kommt, ein Titel, der noch jetzt die höchsten Herrscher bezeichnet. So wurde Rom — im Jahre 30 vor Christi Geburt — ein Kaiserreich. 480 Jahre hatte die Republik bestanden./ 5^. Die römischen Kaiser. Das Christentum. 1/ Der Kaiser Augustus. Als in Rom die Herrschaft der Kaiser aufkam, hatte das Reich eine ungeheure Ausdehnung erlangt (s. Karte Iv). Es erstreckte sich vom Atlantischen Ozean bis zum Euphratstrom in Asien und von der Donau und dem Rhein bis zu der afrikanischen Wüste. Die Zahl seiner Einwohner betrug etwa 120 Millionen. Über dieses gewaltige Reich herrschte nun A u g u st u s als erster Kaiser. Durch Milde und Klugheit wußte er das Volk an seine Herrschaft zu gewöhnen. Im Innern des Reiches hielt er den Frieden aufrecht, so daß nach den Schrecken der wilden Bürgerkriege wieder Ordnung und Sicherheit eintrat und die Künste des Friedens gedeihen konnten. Namentlich die Dichtkunst blühte herrlich empor, und die Wissenschaften fanden eifrige Pflege. Die Stadt Rom ließ der Kaiser durch prächtige Marmorbauten verschönern. Aller Glanz und aller Reichtum der Welt war dort vereinigt. Aber mit dem äußern Glanze war auch das innere Verderben furchtbar gestiegen. Abscheuliche Laster herrschten in allen Ständen; kein Gesetz, keine Strafe vermochte ihnen mehr zu wehren. So war das römische Reich unter den Kaisern trotz seiner gewaltigen Größe innerlich hohl und faul. Dazu kam, daß die Nachfolger des Kaisers Augustus meist grausame, ruchlose Menschen waren./ 2. Das Christentum. In dieser Zeit des tiefsten Verderbens wurde — noch während der Regierung des Kaisers Augustus — Jesus Christus geboren, der Welt Heiland, und erlitt unter dem Kaiser 8*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 102 — der Große Kurfürst die Grundlage zu Preußens Großmacht gelegt. „Mein Ziel war darauf gerichtet," sprach er kurz vor seinem Ende zu seinem Sohne, „mein kurfürstliches Haus tu Ruf, Flor und Ansehen zu bringen. Ich zweifle nicht, mein Sohn, du werdest in den Grundsätzen, wodurch ich deu Staat glücklich beherrschte, mein Nachfolger sein: vor allen Dingen Gott vor Augen haben, deine Untertanen herzlich lieben, treue Räte hören und das Heft der Waffen nicht aus den Händen lassen, denn dadurch muß nächst göttlicher Hilfe die Sicherheit deiner Länder und der so sauer erworbene Ruhm des Kurhauses Brandenburg hauptsächlich aufrecht erhalten werden. Mit allem Fleiß sei darauf bedacht, den Ruhm, welchen ich dir als ein Erbteil überlasse, zu wahren und zu mehren." Er starb, 68 Jahre alt, nach 48jähriger Regierung. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." H?. Preußen ein Königreich. 1. Der Kurfürst wird König. Der Nachfolger des Großen Kurfürsten, Friedrich Iii. (1688—1713), war ein ehrgeiziger Herrscher. Er wünschte, der von seinem Vater begründeten Macht mehr Glanz zu oerleiheu, und zwar durch die Königswürde. Als der deutsche Kaiser mit Ludwig Xiv. in den spanischen Erbsolgekrieg geriet (s. Nr. 45, 8), wollte er gern wieder die Hilfe Brandenburgs gewinnen. Daher willigte er ein, daß Friedrich Iii. den Königstitel annähme. So konnte sich der Kurfürst zu Königsberg in Preußen unter großen Feierlichkeiten die Königskrone aufsetzen (18. Januar 1701). Als König aber wollte er selbständig dastehen. Weil nun Brandenburg einen Teil des Deutschen Reiches bildete, so nannte er sich nicht König von Brandenburg, sondern Friedrich I-, König in Preußen; denn über Preußen herrschte er in völliger Unabhängigkeit. So traten an die Stelle der Kurfürsten von Brandenburg die Könige von Preußen. — Freilich wurde durch die neue Würde der Staat noch nicht mächtiger; aber sie war eine Aufforderung für die Nachfolger, weiter zu streben. Friedrich rief ihnen dadurch gleichsam zu: „Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen würdig; der Gnmd zu eurer Größe ist gelegt, ihr müßt das Werk vollenden." 2. König Friedrich I. Zu jener Zeit hatte die neue königliche Haupt- und Residenzstadt Berlin noch ein gar ärmliches Aussehen. In den Straßen liefen die Schweine umher. Die Häuser waren mit Stroh oder Schindeln gedeckt, die Schornsteine bestanden aus Lehm.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 178

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 178 — Der elfhundertjährige Kirchenstaat hörte auf zu bestehen. Die Stadt Nom wurde Hauptstadt des Königreichs Italien und Residenz des Königs, blieb aber zugleich Sitz des Papstes, der den großen vatikanischen Palast bewohnt. -. 2. Frankreich und Napoleon Hi. Nach der Februarrevolution von 1848 (f. Nr. 72, 3) wurde die Leitung der neuen französischen Republik einem durch allgemeine Abstimmung des Volkes gewählten Präsidenten übertragen. Die Wahl traf seltsamerweise einen Mann, der sich bis dahin durch nichts hervorgetan hatte, .als durch einen berühmten Namen und ein abenteuerliches Leben. Es war Kaiser Napoleons I. Neffe, Ludwig Napoleon Bonaparte, dessen Vater zur Zeit der uapoleomschen Herrschaft einige Jahre die holländische Königskrone getragen hatte. Seine Jugend hatte er im Auslande verlebt, denn nach des Kaisers Sturze war die ganze Familie Bonaparte aus Frankreich verbannt worden. Aber in der Verbannung hatte er, der des Oheims Ehrgeiz und Herrschsucht geerbt zu haben schien, sich mit den verwegensten Plänen getragen. Zweimal war er unter Ludwig Philipps Regierung heimlich nach Frankreich zurückgekehrt und hatte die Fahne der Empörung aufgepflanzt, um sich zum Herrscher zu machen. Allein beibe Versuche waren dem Abenteurer mißglückt; der eine hatte mit seiner Verbannung nach Amerika, der anbre mit längerer Kerkerhaft geenbet. Jetzt erhob ihn das vom Glanze des Namens Napoleon betörte französische Volk zum Präsibenten der Republik. Sobald er die hohe Stelle eingenommen hatte, war er vor allem barauf bebacht, feine eigne Macht zu befestigen. Als er nach der Vorschrift des Gesetzes nach Ablauf von vier Jahren von feiner Würbe hätte zurücktreten müffen, wagte er plötzlich einen sogenannten Staatsstreich (2. Dez. 1851). Er hob die von ihm beschworene republikanische Verfassung auf, trieb die Nationalversammlung auseinanber und schickte seine Hauptgegner, barunter manche der angesehensten Männer Frankreichs, ins Gefängnis ober in die Verbannung. Dann ließ er sich durch eine neue Volkswahl unter dem Namen eines Prinz-Präsibenten aus zehn Jahre zum Oberhaupte des Staates erheben. Die Republik war jetzt nur noch ein leerer Schein; es gelang dem ehrgeizigen Manne, sie schon nach Jahresfrist ganz zu beseitigen und sich zum Kaiser der Franzosen zu machen. Er wollte das Kaisertum des ersten Napoleon fortsetzen und tat, als ob bies gar nicht aufgehört hätte. Den in Österreich in jungen Jahren gestorbenen Sohn Napoleons I. nannte er Napoleon Ii.; sich selbst aber Napoleon Jh.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1905 - Leipzig : Voigtländer
—114 - Kämpfe, neue Siege. Ein König in Asien hatte sich erhoben; Cäsar zog ihm entgegen und schlug ihn so leicht und rasch, daß er darüber nach Rom nur die Worte schrieb: „Ich kam, ich sah, ich siegte." Pompejus Anhänger stellten starke Heere in Afrika und Spanien auf; es kam zu blutigen Schlachten, aber aus allen ging Cäsar als Sieger hervor. / 8. Casars Herrschaft und Ende. Nun kehrte Cäsar nach Rom zurück und feierte nach so ruhmreichen Taten glanzvolle Triumphe. Seine Soldaten erhielten aus der unermeßlichen Beute, die er in den vielen Kriegen gemacht hatte, reiche Belohnungen; jedem einzelnen schenkte er 3000 Mark. Unter das Volk ließ er Geld, Korn und Öl austeilen, und zu seiner Belustigung Kampfspiele zu Wasser und zu Lande ausführen. Einmal fochten 1200 Menschen gegen 40 Elefanten, und zum Schlüsse der Festlichkeiten bewirtete er das Volk an 22 000 Tischen aufs köstlichste. Das ganze römische Reich war ihm jetzt untertan ; mit der vollen Macht eines Königs herrschte er darüber. Und er regierte klug und milde und traf viele gute und nützliche Einrichtungen. Von ihm rührt derju lianischekalender her, der noch heute unsrer Zeitrechnung zu Grunde liegt. Aber es gab doch manche Bürger, die es nicht dulden mochten, daß ein einziger Mann über sie Herr sei. Sie schwuren Cäsar den Tod. An ihrer Spitze stand Brutus, ein Mann, dem Cäsar die größten Wohltaten erwiesen hatte. Er glaubte sich um das Vaterlaub verbient zu machen, wenn er es von dem neuen Herrscher befreite, wie ja ein älterer Brutus der Königsherrschaft ein Ende gemacht hatte (s. Nr. 41). Mitten in einer Senatsversammlung stürzten die Mörber mit Dolchen über Cäsar her. Einige Augenblicke verteibigte er sich herzhaft; als er aber, schon ganz mit Blut bebeckt, auch den Brutus, seinen Freunb, auf sich einbringen sah, rief er schmerzlich: „Auch bu, mein Sohn Brutus?" Er hüllte sich in feinen Mantel und sank von vielen Wunben burchbohrt tot nieber (44 v. Chr.). 9. Rom ein Kaiserreich. Dies war das Ende des großen Cäsar. Aber seine Mörber erreichten nicht, was sie erstrebten. Das römische Volk war so verborben, daß es sich nicht mehr selber regieren konnte: es beburste eines Herrschers. Alsbalb traten tvieber ehrgeizige Männer hervor, die eifrig nach solcher Herrschaft trachteten. Unter ihnen befanb sich der junge Oetaviänus, der Schwesterenkel Cäsars, den biefer zu seinem Erben eingesetzt hatte. Durch große Schlauheit und Freigebigkeit wußte er sich die Gunst des Volkes zu erwerben und allmählich eine Macht zu gewinnen, die ihn feinen Nebenbuhlern überlegen machte. Abermals kam es zu heftigen Kämpfen, zu Mutigem
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